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Brustkrebsversorgung
Die Wichtigkeit einer personalisierten Brustkrebsbehandlung
Brustkrebsversorgung
Brustkrebs (Mammakarzinom) ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen und betrifft in 0,5-1 % der Fälle auch Männer.
Rechtzeitig erkannt, kann Brustkrebs heute in der Regel sehr gut behandelt werden. Da eine Vielzahl von Behandlungstechniken zur Verfügung steht, können Ärzte auf ein breites Spektrum von Behandlungsmöglichkeiten zurückgreifen, die optimal auf den jeweiligen Patienten und den Tumor ausgerichtet werden können.
Insbesondere für die Bestrahlung von Brustkrebs stehen heute mehrere Technologien zur Verfügung, von radioaktiven Lösungen (z. B. radioaktive Metallkügelchen von der Größe eines Reiskorns, so genannte Seeds, die direkt in das Tumorgewebe gespritzt werden oder Flüssigkeiten) bis hin zu nichtradioaktiven Lösungen (z. B. elektronen- und photonenbasierte Strahlentherapie), so dass Ärzte und Patienten gemeinsam über den individuell besten Behandlungsverlauf entscheiden können, wobei die Bedürfnisse der Patienten berücksichtigt werden.
Ob eine bestimmte Strahlentherapie für Sie geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ihr behandelnder Arzt kann Sie über die für Sie passenden Therapieoptionen beraten.
Von der Diagnose bis zur Nachsorge
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Eine Brustkrebsdiagnose ist immer verunsichernd und wirft viele Fragen auf, welche Ihnen am besten Ihr Arzt im Gespräch beantworten kann: Was sind die nächsten Schritte, welche Behandlungsmöglichkeiten habe ich und wie wird diese Diagnose mein Leben und das meiner Angehörigen verändern?
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Je nach Ihrer persönlichen Situation, den Merkmalen des Tumors und dem Zeitpunkt, zu dem der Tumor entdeckt wurde, entwickelt ein Team aus Brustkrebsexperten einen individuellen Behandlungsplan.
Es kann aber auch sein, dass mehrere Optionen klinisch zu Ihrem Fall passen, wobei Sie selbst in Abstimmung mit Ihrem Arzt entscheiden können, welchen Behandlungsweg Sie bevorzugen.
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Welche Behandlungsmöglichkeiten oder -kombinationen in Ihrem speziellen Fall möglich und geeignet sind, hängt von verschiedenen Kriterien ab, die Sie mit Ihrem Arzt im Detail besprechen sollten. Bei allen Brustkrebspatienten muss der Tumor jedoch chirurgisch entfernt werden. Es gibt zwei Arten von Operationen:
- Mastektomie: Entfernung der gesamten Brust
- Partielle Mastektomie/Lumpektomie: Entfernung des Tumors zusammen mit einem kleinen Teil des gesunden Brustgewebes.
Vor und/oder nach der Operation wird häufig eine medikamentöse Behandlung (auch Systemtherapie genannt) in den Behandlungsplan aufgenommen. Diese kann Folgendes umfassen:
- Chemotherapie: intravenös oder oral verabreichte Krebsmedikamente
- Hormontherapie: Medikamente zur Senkung des Östrogenspiegels
- Immuntherapie: Medikamente zur Aktivierung des Immunsystems um Krebszellen zu erkennen und abzutöten.
Vor, während oder nach der Operation wird häufig eine Strahlentherapie in Form einer externen oder internen Bestrahlung durchgeführt, um verbliebene Krebszellen abzutöten.
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Die Dauer der Behandlung hängt von der von Ihnen gewählten Therapie ab.
Die Strahlentherapie variiert in der Regel zwischen einigen Wochen und mehreren Monaten. Für Patienten mit geringem Risiko kann die Behandlungsdauer von etwa 6 Wochen (konventionelle, externe Strahlentherapie) auf einen Tag (intraoperative Strahlentherapie) verkürzt werden.
Egal welche Behandlung Sie erhalten, nehmen Sie sich genügend Zeit, um sich auszuruhen. Die Krebstherapie kann für Sie und Ihre Angehörigen emotional und körperlich anstrengend sein.
Wichtig: Sie dürfen sich nicht nur Zeit für die Auswahl der Behandlung nehmen. Nutzen Sie zudem auch die Möglichkeit, sich eine unabhängige ärztliche Zweitmeinung einzuholen.
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Für viele Patienten ist mit Abschluss der Chemotherapie und/oder Bestrahlung die Therapie noch nicht beendet. Vor allem bei metastasierendem Brustkrebs ist es möglich, dass weitere Behandlungen folgen.
Gehen Sie nach Abschluss der Behandlung regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen bei Ihrem Arzt, um Ihre Behandlungsergebnisse und den Heilungsfortschritt genau zu überwachen.
Zusätzlich zur körperlichen Untersuchung durch Ihren Arzt werden entsprechend der ärztlichen Empfehlungen z.B. jährlich Mammographie und Brustultraschall durchgeführt.
Die Sorge über mittel- oder langfristige Nebenwirkungen, wie etwa Hautschädigungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist häufig unbegründet. Sollten Sie sich dennoch unsicher sein oder bereits Veränderungen an Ihrem Körper feststellen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Für manche Patienten ist es auch sehr hilfreich, mit Familienmitgliedern, Freunden oder Selbsthilfegruppen über ihre Krankheit und Behandlungserfahrungen zu sprechen.
Auf einen Blick
- Präzise zielgerichtete Einzeldosis, die bei Patienten mit geringem Risiko während der Operation direkt in das Tumorbett abgegeben wird
- Lokale, hochdosierte Bestrahlung des Zielgewebes mit Photonen, deren Strahlung schnell abfällt
- Kann allein (nur IORT; nur für Patienten mit geringem Risiko) oder in Kombination (IORT + EBRT) eingesetzt werden, um die Fahrtzeiten zu den anschließend erforderlichen externen Strahlentherapiesitzungen zu reduzieren
Vorteile der intraoperativen Strahlentherapie
- Kann Strahlungsnekrosen in Risikobereichen reduzieren um gesundes Gewebes und brustnahe Organe zu schützen.
- Kann zu weniger strahlenbedingten Nebenwirkungen, weniger Schmerzen und besseren kosmetischen Ergebnissen führen. Trotzdem bleibt sehr wahrscheinlich eine Narbe von der Operation zurück.
- Ermöglicht eine kürzere Behandlungsdauer.
- Hilft, die Gesamtkosten der Behandlung zu verringern.
- Eine kürzere Behandlungsdauer reduziert die Anzahl der Fahrten des Patienten zum Strahlentherapiezentrum und damit die CO2-Emissionen.
Häufig gestellte Fragen
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Aufgrund des steilen Dosisabfalls minimiert die lokale IORT das Risiko einer Schädigung der umliegenden Organe oder des gesunden Gewebes.
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Da die intraoperative Strahlentherapie unter Narkose durchgeführt wird, spüren die Patienten die Bestrahlung selbst nicht. Da die Bestrahlung jedoch das Gewebe beansprucht, können die Patienten danach ein Gefühl wie bei einem Sonnenbrand verspüren. Im Vergleich zur EBRT kann IORT zu weniger strahlenbedingten Nebenwirkungen, weniger Schmerzen und besseren kosmetischen Ergebnissen führen.
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Bei der Boost-Bestrahlung (engl. boost = Schub) wird das Tumorareal (Tumorbett) zusätzlich zur externen Bestrahlung (EBRT) lokal präzise einmalig mit einer höheren Strahlungsdosis bestrahlt. Die intraoperative Strahlentherapie (IORT) kann als einmalige Behandlung (für Patienten mit geringem Risiko) oder als Boost angewendet werden. Die Entscheidung darüber wird in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt getroffen.
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Nein. Bei der photonen- und elektronenbasierten IORT wird kein radioaktives Material verwendet, sondern elektromagnetische Wellen, also sich schnell bewegende Elektronen oder Photonen. Sobald die Strahlentherapiegeräte ausgeschaltet sind, wird daher keine Strahlung mehr um das Gerät herum oder im Körper des Patienten freigesetzt.
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Dies hängt von der verordneten IORT-Behandlung ab. Bei einer IORT als Einzeldosis ist danach keine zusätzliche Strahlentherapie erforderlich. Bei einer IORT als Boost-Behandlung sind weitere EBRT-Strahlentherapiesitzungen erforderlich, aber das ist immer noch weniger als bei einer reinen EBRT-Behandlung.