
Klinische Mikroskope von ZEISS
Zertifizierte Mikroskope für Ihr klinisches LaborDie Mikroskopie leistet als unverzichtbares Hilfsmittel für Diagnose und Forschung einen wichtigen Beitrag im klinischen Umfeld und im Krankenhaus: Ärzten wird die Untersuchung von Zellen, Geweben, Mikroorganismen und anderen biologischen Proben auf mikroskopischer Ebene ermöglicht. Mikroskope für diagnostische Zwecke müssen gemäß den Vorschriften der ISO 13485 ausgelegt und hergestellt sein. Und so unterstützt ZEISS Ihre klinischen Workflows.
Mikroskopanforderungen
- Einhaltung medizinischer Standards: Mikroskope für diagnostische Zwecke müssen gemäß den Vorschriften der ISO 13485 ausgelegt und hergestellt sein, damit die Sicherheit und Leistungsfähigkeit in medizinischen Anwendungen gewährleistet sind. Mikroskope, die speziell für die IVD-Anwendung vorgesehen sind (z. B. zur Untersuchung von biologischen Proben wie Blut oder Gewebe zur Diagnose von Erkrankungen), müssen auch den zusätzlichen IVD-spezifischen Vorschriften entsprechen, beispielsweise der IVDR (Verordnung [EU] 2017/746) in der Europäischen Union oder der FDA 21 CFR Part 809 für IVD-Produkte in den USA.
- Details und Vergrößerung: Klinische Mikroskope müssen eine hohe optische Auflösung und eine adäquate Vergrößerung bieten, damit auch kleinste strukturelle Details in biologischen Proben sichtbar werden.
- Ergonomisches Design: Der klinische Einsatz bringt oft ausgedehnte Mikroskopiesitzungen mit sich. Ergonomisches Zubehör wie Ergotuben sind daher unerlässlich, damit die Anwender so ermüdungsfrei wie möglich arbeiten können.
- Haltbarkeit und Verlässlichkeit: Robuste Konstruktion und konsistente Leistung sind wesentliche Voraussetzungen, um den Anforderungen im geschäftigen klinischen Umfeld nachzukommen.
- Einfache Bedienung: Intuitive Bedienelemente und schnelle Anpassbarkeit sind entscheidende Faktoren für effiziente Arbeitsabläufe in anspruchsvollen Umgebungen.
- Hochaufgelöste Bilder: Detailreiche Bilder lassen sich mit einem einzigen Knopfdruck am Mikroskop erfassen.
- Effizientes Arbeiten: Die Mikroskope unterstützen Sie in jeder Hinsicht. Weniger manuelle Schritte bedeuten weniger Zeitaufwand, sodass Sie sich ganz auf die Patientenprobe konzentrieren können.
- Kompatibilität mit Färbeverfahren: Die Mikroskope müssen verschiedene Kontrastverfahren wie Hellfeld oder Fluoreszenz unterstützen, mit denen spezielle zelluläre oder mikrobielle Strukturen visualisiert werden.
Kompatibilität mit Färbeverfahren
Verschiedene Färbe- und Kontrastverfahren in der klinischen Mikroskopie verbessern die Visualisierung, heben bestimmte Strukturen hervor und differenzieren zwischen Zellkomponenten und Mikroorganismen, die ansonsten nicht unterscheidbar wären. Klinische Proben sind unter einem Lichtmikroskop oft transparent oder farblos. Die Färbung verstärkt den Kontrast und macht Strukturen wie Zellkerne, Zytoplasma oder Zellmembranen deutlicher sichtbar. Die verschiedenen Färbungen binden selektiv an bestimmte Zellkomponenten. Die Hämatoxylin-Eosin-Färbung (H&E) hebt beispielsweise Zellkerne und Zytoplasma in Gewebeproben hervor; die Gramfärbung differenziert zwischen Gram-positiven und Gram-negativen Bakterien. Färbungen lassen auch Struktur- oder Zellanomalien erkennen und stützen damit die Diagnose von Erkrankungen. Die Pap-Färbung wird beispielsweise bei der Differenzierung von Karzinomen und präkarzinomen Zellen in der Zytologie herangezogen; die Ziehl-Neelsen-Färbung ermöglicht die Visualisierung säurefester Bakterien wie Mycobacterium tuberculosis. Zusätzlich lässt sich die Sichtbarkeit bestimmter Strukturen mit unterschiedlichen Mikroskopkontrastverfahren erhöhen. Der Phasenkontrast visualisiert beispielsweise lebende, ungefärbte Zellen anhand der unterschiedlichen Lichtbrechung, während der Fluoreszenzkontrast targetspezifische Moleküle mithilfe von Fluorophoren sichtbar macht und damit die Identifizierung von Pathogenen oder zellulären Markern erleichtert.
Einige Beispiele für die gängigsten Kontrast- und Färbeverfahren:
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Der Hellfeldkontrast gehört zu den gängigsten Verfahren in klinischen Laboren. Die Färbung verstärkt den Kontrast und macht Strukturen und Details unter dem Mikroskop sichtbar:
Hämatoxylin-Eosin-Färbung (H&E)
Die am häufigsten verwendete Färbung in der Histopathologie für Gewebeproben.
Bestandteile:
Hämatoxylin färbt die Zellkerne blau/violett.
Eosin färbt das Zytoplasma und die extrazelluläre Matrix pink.Anwendungen:
Visualisierung der Gewebearchitektur und der zellulären Morphologie.
Diagnose von Erkrankungen, Identifizierung von Strukturanomalien in Organen.
Gram-Färbung
Unerlässlich in der Mikrobiologie für die Klassifikation von Bakterien als Gram-positiv oder Gram-negativ.
Bestandteile:
Kristallviolett (primäre Färbung), Iod (Beize), Alkohol (Entfärber) und Safranin (Gegenfärbung).Anwendungen:
Identifizierung von bakteriellen Infektionen.Ziehl-Neelsen-Färbung (säurefeste Färbung)
Färbt säurefeste Organismen wie Mycobacterium tuberculosis.
Bestandteile:
Karbolfuchsin (primäre Färbung), Säure-Alkohol-Gemisch (Entfärber) sowie Methylenblau oder Malachitgrün (Gegenfärbung).Anwendungen:
Diagnose von mykobakteriellen Infektionen wie Tuberkulose.
Wright- oder Giemsa-Färbung
Gängig in der Hämatologie für Blutausstriche und Knochenmarkproben.
Bestandteile:
Mischung aus sauren (Eosin) und basischen Farbstoffen (Methylenblau oder Azur).Anwendungen:
Identifizierung von Blutzellen, Parasiten (z. B. Plasmodium bei Malaria) und hämatologischen Störungen wie Anämie.
Färbung nach Papanicolaou (Pap-Färbung)
Vorwiegend in der Zytologie verwendet, insbesondere beim Zervixkarzinom-Screening.
Bestandteile:
Mehrere Farbstoffe, darunter Hämatoxylin, Orange G und Eosin-Azur.Anwendungen:
Visualisierung auffälliger oder karzinomer Zellen z. B. in Zervikalabstrichen oder Feinnadelaspiraten.
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Der Phasenkontrast kommt hauptsächlich bei der Betrachtung ungefärbter, transparenter Proben zum Einsatz und ist im klinischen Umfeld besonders hilfreich, wenn lebende Zellen oder filigrane Strukturen untersucht werden sollen, ohne ihren natürlichen Zustand zu verändern.
Typische Beispiele:
- Lebende Zellen: Betrachtung zellulärer Strukturen wie Zellkerne, Vakuolen und Zellorganellen.
- Mikroorganismen: Identifizierung von Bakterien, Pilzen, Protozoen oder Parasiten im lebenden und aktiven Zustand.
- Spermienmorphologie und ‑motilität: Beurteilung von Spermien im Rahmen von Fertilitätsuntersuchungen.
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Die Fluoreszenzmikroskopie bietet hohe Empfindlichkeit und Spezifität für die Visualisierung von Zellkomponenten, Mikroorganismen und molekularen Markern. Diese Technologie beruht auf Fluorophoren (Farbstoffe oder markierte Antikörper), die Licht in bestimmten Wellenlängen aussenden, wenn sie durch eine Lichtquelle angeregt werden. Mit der Hilfe dieser zielgerichteten Farbstoffe und Antikörper können Kliniker Pathogene, genetisches Material und Zellfunktionen untersuchen. Im Folgenden sehen Sie die wichtigsten Färbeverfahren und ihre Anwendungen im klinischen Umfeld.
DAPI
DAPI bindet an die DNA und dient zur Visualisierung der Zellkerne.
Anwendungen:
Zellzählung und Lebensfähigkeit: Beurteilung der Zellkernmorphologie in Gewebeproben oder Zellkulturen.Mikrobielle Erkennung: Hervorhebung von bakterieller oder mykotischer DNA in klinischen Proben.
Fluorescein-Isothiocyanat (FITC)
Dieses Fluorophor hat an Antikörper, Proteine oder andere Biomoleküle konjugiert.
Anwendungen:
Pathogen-Identifizierung: Erkennung bestimmter bakterieller, viraler oder mykotischer Antigene.
Durchflusszytometrie: Markierung von Immunzellen für die Analyse bestimmter Marker (z. B. CD4, CD8 bei der HIV-Überwachung).Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH)
Verwendet DNA-/RNA-Proben mit Fluoreszenzmarkierung zur Erkennung bestimmter Gensequenzen.
Anwendungen:
Erkennung von Genamplifikationen (z. B. HER2 bei Brustkrebs, ALK bei Lungenkrebs).
Identifizierung von Chromosomenanomalien, ‑deletionen oder ‑translokationen.
Erkennung von bakterieller oder viraler DNA/RNA direkt in klinischen Proben.
Auramin-Rhodamin
Bindet an Mykolsäuren in den Zellmembranen von Mykobakterien.
Anwendungen:
Erkennung von säurefesten Stäbchenbakterien (Mycobacterium tuberculosis) in Sputum- oder anderen Proben.
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Mit der Polarisationsmikroskopie werden doppelbrechende Materialien betrachtet, die die Lichtpolarisation verändern. Dieses Verfahren eignet sich insbesondere für die Identifizierung von Substanzen mit speziellen optischen Eigenschaften, beispielsweise kristalline Strukturen, Fibrillen und bestimmte biologische Ablagerungen. Einige Proben zeigen eine natürliche Doppelbrechung, während andere mit einer speziellen Färbung behandelt werden, um die Doppelbrechung zu verstärken.
Anwendungen:
- Identifizierung von Gicht (Mononatriumurat-Kristalle) und Pseudogicht (Kalziumpyrophosphat-Kristalle) in Synovialflüssigkeit.
- Bestätigung von Amyloidablagerungen in Biopsien durch Kongorot-Färbung.
- Charakterisierung der Zusammensetzung von Steinen (Harnsäure, Calciumoxalat usw.) in Urinsedimenten.
- Messung der Kollagenablagerung bei fibrotischen Erkrankungen durch Siriusrot-Färbung.
- Identifizierung von Kalziumablagerungen in Geweben und Flüssigkeiten (z. B. Alizarinrot-Färbung).
- Visualisierung der meiotischen Spindel zur Beurteilung der Qualität und Reife von Eizellen in artifiziellen Reproduktionstechnologien
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