
Große Veränderungen bieten große Chancen. So war es schon, als das Automobil die Welt eroberte. 1909 stieg ZEISS mit Scheinwerfern in diesen Markt ein. Da die Fahrzeuge zu dieser Zeit über keine eigene Stromversorgung verfügten, erzeugten Azetylen-Brenner das Licht. Die bedeutsamsten Innovationen von ZEISS waren eine Abblendvorrichtung und die Verwendung von Quarzspiegeln in Form von Paraboloiden, die das Licht bündelten. Bis zur Einführung der LED-Beleuchtung nach der Jahrtausendwende blieben die Scheinwerfer der meisten Hersteller parabolisch.
Nach dem Ersten Weltkrieg ergänzte man das Angebot um weitere Produkte, die oft wenig mit dem Spezialgebiet von ZEISS – der Optik – zu tun hatten: die Benzinpumpe „Olophor“, die Benzinstandsanzeige „Contameter“ und „Contal“– eine ringförmige Hupe am Lenkrad. Als Fahrtrichtungsanzeiger kam ein einfacher „Weiser“ auf den Markt, bei dem ein Richtungspfeil elektrisch ausklappte. „Contax“ hingegen war ein hinterleuchteter Pfeil. Eine andere Anzeige war mit dem Bremspedal gekoppelt und es leuchtete das Wort „Stop“ auf.
Dadurch sollten „Unglücksfälle durch Auffahren ausgeschlossen“ sein – so zumindest die Werbung.
Die Fertigung blieb handwerklich orientiert. Daher war die Ausstattung sehr teuer und kam nur für Luxusautomobile infrage. Die Stückzahlen gingen zurück und 1933 wurde dieser Geschäftsbereich eingestellt. Den Namen „Contax“ verwendete wenig später die ZEISS Tochter Zeiss Ikon für einen Fotoapparat, der legendär werden sollte.
Aus dem ZEISS Archiv

Werbung für ZEISS Auto-Zubehör: Contameter, Contax und Contal.

Werbung für ZEISS Auto-Zubehör: Contameter, Contax und Contal.

Contameter: der automatische Brennstoffmesser (1925).

Contameter: der automatische Brennstoffmesser (1925).

Der Zeiss Richtungszeiger.

Der Zeiss Richtungszeiger.