
Weltkrebstag
Der Beitrag von ZEISS im Kampf gegen Krebs
Bewusstsein und Wissen über Krebs kann dabei unterstützen, eine mögliche Erkrankung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar, möchte ZEISS über Fortschritte in der Krebsforschung und Behandlungsmöglichkeiten informieren. 1
Wussten Sie, dass …
Mit der Kampagne „Gemeinsam einzigartig“ macht die Union for International Cancer Control (UICC) auf die Erfahrung mit Krebs aufmerksam: Jede Patientin und jeder Patient hat eine ganz eigene Geschichte, individuelle Erfahrungen und spezifische Bedürfnisse. Die UICC setzt sich weltweit dafür ein, dass über die Krankheit hinaus geschaut wird und zuerst der Mensch gesehen wird. Bewusstsein und Wissen über Krebs kann dabei unterstützen, eine mögliche Erkrankung frühzeitig zu erkennen und individuell zu behandeln. Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar, informiert ZEISS über Fortschritte in der Krebsforschung sowie Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.
Der Begriff Krebs umfasst eine Vielzahl von Krankheiten. Krebserkrankungen treten auf, wenn es in Abschnitten der Erbsubstanz zu irreparablen Mutationen kommt. Diese führen zu unkontrollierbarem Zellwachstum, das dem Körper Schaden zufügen kann. Fortschritte in der Forschung haben bessere Früherkennung und Diagnose als auch neue Behandlungsmethoden ermöglicht - zum Vorteil für Patientinnen und Patienten.
Grundlagenforschung mit Mikroskopen von ZEISS
In der Krebsforschung nutzen Wissenschaftler oft Mikroskope, um zu verstehen, wie sich gesunde Zellen von Krebszellen unterscheiden. Lebendzell-Imaging an Zell- oder Tiermodellen hilft dabei, die dynamischen Prozesse im Zellzyklus zu beobachten. Durch Autofluoreszenz oder Fluoreszenzmarkierungen unterscheiden Forscher Tumorzellen von gesundem Gewebe. Diese Grundlagenforschung bildet die Basis für die Entwicklung neuer Diagnose-, Behandlungs- und Heilungsverfahren.
Bahnbrechende Forschung auf diesem Gebiet mithilfe von Mikroskopen wurde sogar mit einem Nobelpreis gewürdigt. Sir Paul M. Nurse, Leland H. Hartwell und Timothy Hunt erhielten 2001 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Ihre grundlegenden Entdeckungen zur Kontrolle des Zellzyklus haben großen Einfluss auf alle Aspekte des Zellwachstums. Defekte in der Zellzykluskontrolle können zu den Chromosomenveränderungen führen, die in Krebszellen beobachtet werden. Dies kann langfristig neue Möglichkeiten der Krebsbehandlung eröffnen. Harald zur Hausen erhielt 2008 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Er erkannte, dass Gebärmutterhalskrebs durch Virusinfektionen ausgelöst wird. Seine Forschung hat es ermöglicht, einen Impfstoff gegen die dritthäufigste Krebserkrankung bei Frauen zu entwickeln.
Diagnose und Therapie mit Medizintechnik von ZEISS
Eine Krebsdiagnose ist beängstigend und belastend, die Behandlung samt ihren Nebenwirkungen oft ebenso. Technologien von ZEISS unterstützen medizinische Fachkräfte dabei, individuelle Versorgungen für Menschen mit Krebs zu ermöglichen – etwa eine weniger invasive Strahlentherapie für die Brustkrebsbehandlung.
Für die Behandlung von Gehirntumoren bietet ZEISS multidisziplinären Teams aus Neurochirurgie, Neuropathologie und Radioonkologie neue Ansätze: Die fluoreszenz-gestützte Visualisierung, die in situ Prüfung der Gewebestrukturen sowie die Bestrahlung der Tumorhöhle direkt nach der Resektion unterstützen die individuelle Therapie.
Bei der Diagnostik von okularen Tumoren verbessert die Ultraweitwinkel-Bildgebung von ZEISS die Sicht auf den gesamten Fundus und liefert aussagekräftigere Bilder, die Ärztinnen und Ärzten helfen, individuellere Behandlungsstrategien zu entwickeln, um die bestmögliche Versorgung für ihre Patientinnen und Patienten zu erreichen.
Weltkrebstag – Geschichte der Krebsbehandlung
Seit einiger Zeit bereits führen Innovationen und Fortschritte von Arzneimitteln und Medizintechnik zu verbesserten Möglichkeiten der Krebs-Früherkennung und auch Therapie. Zudem steigern sich Wirksamkeit und Verträglichkeit ebendieser Krebstherapien - eine Übersicht wesentlicher Meilensteine.
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17. Jahrhundert
Wilhelm Fabry und Johann Scultetus
Wilhelm Fabry (von Hilden 1560-1634), größter deutscher Wundarzt seiner Zeit und Begründer der wissenschaftlichen Chirurgie, entfernte bereits im 17. Jahrhundert vergrößerte Lymphknoten im Rahmen von Brustkrebsoperationen, während Johann Scultetus (1595-1645) radikale Mastektomien beschreibt.
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1895
Die erste Bestrahlung
1895 experimentiert der Physiker Wilhelm Röntgen und entdeckt die Strahlen, die heute seinen Namen tragen. Die Mediziner beginnen, ihre Patienten damit auf Knochenbrüche und Lungenschatten zu durchleuchten – und entdecken den Effekt der Strahlen auf das schnell wachsende Krebsgewebe. Bereits ein Jahr später findet die erste Bestrahlung einer Brustkrebspatientin in den USA statt – es ist der Beginn der Radioonkologie.
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1896
Dr. Thomas Beatson
Dr. Thomas Beatson entdeckt den stimulierenden Effekt von Östrogen auf Tumore in der Brust, noch bevor das Hormon selbst entdeckt wurde. Seine Arbeit stellt die Grundlage für die moderne Anwendung von Hormonen und Analoga (z.B. Tamoxifen, Taxol) in der Brustkrebstherapie und -prävention dar.
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1949
PAP-Test
Der zur zytologischen Früherkennung eingeführte PAP-Test, der auf Dr. George Papanicolaou zurückgeht, eröffnet Möglichkeiten zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. In Westdeutschland ging die Inzidenz nach Einführung des zytologischen Abstrichs um über 60 % zurück.
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1959
Erste erfolgreiche Knochenmarktransplantation
Nach einem Unfall in einem Kernkraftwerk gelingt Georges Mathé die erste erfolgreiche Knochenmarktransplantation an Physikern, die Opfer von schädlicher Bestrahlung wurden. Bereits 5 Jahre später werden auch die ersten Leukämie-Patienten erfolgreich von Mathé behandelt.
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1998
Zulassung des ersten Antikörpers
Mit der Zulassung des ersten Antikörpers zur Therapie von follikulären Lymphomen wird ein neues Kapitel im Kampf gegen Lymphdrüsenkrebs aufgeschlagen. Die Antikörpertherapie gilt bei Lymphomen – aber auch bei Brust- und Darmkrebs – neben Bestrahlung und Chemotherapie seither als Standardtherapie.
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2001
Nobelpreis für Sir Paul M. Nurse, Leland H. Hartwell und Timothy Hunt
Für ihre bahnbrechende Entdeckung zur Steuerung des Zellzyklus erhalten Sir Paul M. Nurse, Leland H. Hartwell und Timothy Hunt den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Die Forschungsergebnisse haben u.a. das Verständnis für die Veränderung der Erbmasse in Krebszellen gefördert und neue Wege für zukünftige Behandlung von Krebserkrankungen erschlossen.
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2008
Harald zur Hausen
Harald zur Hausen erhält den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für seine Erkenntnis, dass Gebärmutterhalskrebs durch Virusinfektionen ausgelöst wird. Seine Forschung ermöglichte die Entwicklung eines Impfstoffes gegen die dritthäufigste Krebserkrankung bei Frauen.
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2018
Nobelpreis für James Allison und Tasuku Honjo
Die Mediziner James Allison und Tasuku Honjo erhalten 2018 den Nobelpreis für Medizin für ihre Entwicklung immunbasierter Krebstherapien – ein Meilenstein im Kampf gegen den Krebs. Die Mediziner entdeckten, dass das Immunsystem selbst in der Lage ist, Krebszellen zu bekämpfen. Voraussetzung dafür ist das Lösen der Immunzellen eigenen Bremsen.
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2019
Nobelpreis für Medizin für Peter Ratcliffe, William Kaelin und Gregg Semenza
Die drei Forscher aus Großbritannien und den USA haben entdeckt, wie molekulare Mechanismen abhängig vom Sauerstoffgehalt die Aktivität von Genen regeln, die wiederum den Stoffwechsel verändern. Die Sauerstoff-Regulierung spielt bei einer Vielzahl von Krankheiten eine zentrale Rolle. Bei Tumoren beeinflusst das Sauerstoff-Regulierungssystem die Vermehrung von Krebszellen. Wissenschaftliche Einrichtungen und pharmazeutische Unternehmen arbeiten daher daran, Arzneimittel zu entwickeln, die das Sauerstoff-Mess-System aktivieren oder blockieren könnten.
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2020
Nobelpreis für Chemie für die Französin Emmanuelle Charpentier und die Amerikanerin Jennifer A. Doudna
Mit der CRISPR/Cas-Technologie, auch bekannt als "Genschere“, könnten Forscherinnen und Forscher mit hoher Präzision das Erbgut von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen verändern. Die Technologie trägt u.a. zu neuen Krebstherapien bei. Mit dieser Methode, die viele Möglichkeiten bietet, muss aber auch verantwortungsvoll umgegangen werden.
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Hyperplexed Immunofluorescence (HIFI) Spatial Biology eines Mausmodells für Brust-Gehirn-Metastasen. Die Darstellung ist animiert, um sowohl das Fluoreszenzbild als auch das digitale Pathologie-Bild mit Einzelzellannotationen zu zeigen. Tumorzellen sind in Grün dargestellt, Endothelzellen in Gelb, Immunpopulationen in Rot, Basalmembranen in Magenta und alle anderen Zellkerne in Blau. Aufgenommen mit ZEISS Axioscan.
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https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/cancer