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Erster Evaluationsbericht: ZEISS KINEVO 900 mit ZEISS QEVO

Umfassende Fallsammlung zur Beurteilung des transcallosalen, retrosigmoidalen, pterionalen und transsphenoidalen Zugangs in einer Laborumgebung

9 September 2019 · 6 Min. Lesedauer
Autor Prof. Dr. med. Alexander Brawanski Abteilung Neurochirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, Deutschland
Autor Prof. Dr. med. Karl-Michael Schebesch Abteilung Neurochirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, Deutschland
Autor Dr. med. Julius Höhne Abteilung Neurochirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, Deutschland
Zusammenfassung

Hintergrund

Die Prototypbeurteilung des neu entwickelten Robotic Visualization System® – KINEVO® 900 von ZEISS, hergestellt von Carl Zeiss Meditec AG (Oberkochen), wurde am Anatomischen Institut der Universität Regensburg durchgeführt. Die chirurgisch-technische Beurteilung wurde von Prof. Dr. med. Karl-Michael Schebesch und Dr. med. Julius Höhne, beide Ärzte im Bereich Neurochirurgie (Universitätsklinik Regensburg), durchgeführt. Über einen kurzen Zeitraum war auch der Abteilungsdirektor, Prof. Dr. med. Alexander Brawanski, anwesend.

Verfahren

Anwendung, Bewegung und Anpassung an das Operationsfeld erfolgen bei KINEVO 900 intuitiv. KINEVO 900 ähnelt in der Bedienung sehr stark OPMI PENTERO 900. Dies gilt vor allem für das Mikroskopträgersystem, die Handgriffe und den Mikroskopkopf und ist ein wichtiger Aspekt für Neurochirurgen, die an den Umgang mit konventionellen Operationsmikroskopen gewöhnt sind.

Fazit

Im Anatomischen Institut waren die Logistik und die räumlichen Bedingungen für die chirurgisch-technische Beurteilung optimal. Alle chirurgischen Instrumente waren verfügbar (z. B. elektrischer Trepan, Knochensäge, Instrumente, Verbrauchsmaterialen), sodass eine realistische Simulation der chirurgischen Zugänge erzeugt werden konnte. Die Operationen wurden an einem anatomischen OP-Tisch durchgeführt, die Beleuchtung erfolgte durch die Lampe des Robotic Visualization System ZEISS KINEVO 900. Auslieferung, Konfiguration and Anschluss der Komponenten wurden ausschließlich von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Carl Zeiss Meditec AG durchgeführt. Bei den untersuchten Körpern handelte es sich um tiefgefrorene menschliche Köpfe. An beiden Tagen wurden 10 Leichenköpfe untersucht und wieder eingefroren. Jeder Kopf wurde 24 Stunden vor der Untersuchung aus dem Tiefkühlgerät entnommen und konnte angemessen bei Raumtemperatur auftauen. Bei der Präparation wurden einige noch vereiste Stellen gefunden, doch die Knochenstrukturen und die Hirnhäute waren intakt. Die Hirnnerven waren in sehr guten Zustand und mit in vivo vorliegenden Strukturen vergleichbar. Die Präparation der Gefäßstrukturen war, obwohl ohne Blut, authentisch. Das Hirnparenchym aller Präparate schien deutlich atrophiert und teilweise verflüssigt. Der Erhaltungszustand war jedoch höchst variabel. Für alle hauptsächlich intraparenchymalen (vor allem transcallosalen) Zugänge wurden nur gut erhaltene Präparate ausgewählt. Nach der Öffnung des Ventrikelsystems konnten alle anatomischen Strukturen deutlich visualisiert werden.


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