Mikroskopielösungen für die Neuropathologie
Mikroskopieanwendungen im Labor

Mikroskopielösungen für die Neuropathologie

Diagnose und Erforschung von Erkrankungen des Gehirns und des Nervensystems

Die Neuropathologie ist ein Teilgebiet der Pathologie, das sich mit der Diagnose und Erforschung von Erkrankungen des Gehirns und des Nervensystems befasst. Diagnostische Untersuchungen sind für die Wahl der individuellen Therapie für einen Patienten oder im Rahmen forensischer Anfragen erforderlich und basieren in der Regel auf der mikroskopischen und molekularbiologischen Analyse von neurochirurgisch gewonnenen Gewebeproben. Zu den Forschungsfeldern zählen Tumore und Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS) wie Glioblastome, neurodegenerative Veränderungen und verschiedene degenerative Entwicklungsstörungen des Gehirns.

Neuropathologen übernehmen bei der Behandlung von Patienten (z. B. Patienten mit einem Gehirntumor) eine wichtige Aufgabe, denn die Ergebnisse der neuropathologischen Untersuchung spielen bei der Diagnose eine Schlüsselrolle. Nachdem die Diagnose gestellt wurde, legen Neurochirurgen und Neuroonkologen im Rahmen einer Tumorkonferenz die individuelle Therapie für den Patienten fest.

In der Neurochirurgie werden Kontrastmittel immer häufiger verwendet, um die intraoperative Entscheidungsfindung zu verbessern.1 Dabei werden typischerweise fluoreszierende Areale durch Operationsmikroskope, die mit entsprechenden Filtern und Lichtquellen ausgestattet sind, makroskopisch visualisiert.1 Für die konfokale Endomikroskopie (CEM)2 wurde diese Technik verfeinert, um die Gewebefeinstruktur bei hoher Vergrößerung sichtbar zu machen. Dies ermöglicht die Visualisierung in Echtzeit und in vivo, d. h, ohne dass Gewebe entnommen werden muss.1 Bei der CEM wird eine Scannersonde (ähnlich einem starren Endoskop) in direkten Kontakt mit der Gewebeoberfläche gebracht, um so zelluläre und strukturelle Details tiefer gelegener Gewebeschichten mit Hilfe eines Fluoreszenzmittels sichtbar zu machen.1

Mehr zur Analyse konfokaler Mikroskopbilder

In vivo und in Echtzeit

Experimentelles Gliom im Mausmodell (in vivo) – Darstellung mittels intravenös injiziertem Fluorescein-Natrium.

Bildmaterial mit freundlicher Genehmigung von Dr. Mark C. Preul und Dr. Evgenii Belykh (Barrow Neurological Institute Neurosurgery Research Laboratory, USA)
Zugeordnetes CONVIVO-Bild
Bildmaterial mit freundlicher Genehmigung von Dr. Mark C. Preul und Dr. Evgenii Belykh (Barrow Neurological Institute Neurosurgery Research Laboratory, USA)
Schnitt mit HE-Färbung

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    1) Leierseder S. Confocal Endomicroscopy during brain surgery. Laser+Phtonics 2018.
    Verfügbar unter: https://www.photonik.de/confocal-endomicroscopy-during-brain-surgery/150/21404/363684 [abgerufen am 2. April 2020].

    2)  Wird auch als „konfokale Laserendomikroskopie“ (CLE) bezeichnet.