Mithilfe eines tubulären Retraktors durchgeführte transorale Dekompression bei ventraler Kompression des kraniozervikalen Übergangs
Webinar der ZEISS Spine Week 2021 (Aufzeichnung)
Mithilfe eines tubulären Retraktors durchgeführte transorale Dekompression bei ventraler Kompression des kraniozervikalen Übergangs
Für die ventrale Dekompression des kraniovertebralen Übergangs hat sich der transorale Zugang längst bewährt. Angesichts der Komplikationen, die mit dem klassischen transoralen Zugang verbunden sind, schrecken viele Chirurgen allerdings vor dessen Anwendung zurück. Wir untersuchen die Anwendung von tubulären Retraktoren für den Zugang zum kraniovertebralen Übergang bei gleichzeitiger Schonung des weichen Gaumens. Ziel ist es, die Komplikationen eines klassischen transoralen Zugangs zu mindern und dennoch eine adäquate Dekompression des kraniovertebralen Übergangs zu erreichen.
Methoden:
Zwischen 2015 und 2020 wurden elf aufeinanderfolgende Patienten mit schwerer Myelopathie infolge einer ventralen Kompression des kraniovertebralen Übergangs durch transorale Dekompression unter Verwendung eines tubulären Retraktors behandelt.
Ergebnisse:
Bei allen Patienten konnte eine neurologische Besserung erzielt werden. Komplikationen im Zusammenhang mit einer Spaltung des weichen Gaumens entfielen völlig. Es gab einen einzigen Fall mit lateral unvollständiger Entfernung des Dens axis und unbeabsichtigter Durotomie während der Entfernung einer OPLL.
Fazit:
Tubuläre Retraktoren ermöglichen einen adäquaten Zugang für die Dekompression einer ventralen Kompression am kraniovertebralen Übergang. Beim Andocken an der hinteren Pharynxwand schiebt der tubuläre Retraktor die Uvula, den weichen Gaumen und die Tonsillensäulen zur Seite, wodurch die üblichen Komplikationen klassischer transoraler Eingriffe vollständig entfallen.