Vergleich von Kopflupen und mikroskopgestützter CAD/CAM bei der Kronenpräparation: Eine mikrocomputertomografische Analyse von Randspalten
Originaltitel:
Comparison of loupes versus microscope-enhanced CAD-CAM crown preparations: A microcomputed tomography analysis of marginal gaps
Quelle:
Alan M. Atlas DMD, Sridhar Janyavula DMD, MS, Rami Elsabee DMD, Emily Alper DMD, Wael F. Isleem DMD, Michael Bergler CDT, MDT, Frank C. Setzer DMD, PhD, MS. Comparison of loupes versus microscope-enhanced CAD-CAM crown preparations: A microcomputed tomography analysis of marginal gaps. The Journal of Prosthodontic Dentistry, 26. Mai 2022
Problemstellung
Der Langzeiterfolg einer Restauration ist von einem präzisen Randabschluss abhängig, um Randundichtigkeiten und Karies zu verhindern. Die erfolgreiche Einpassung einer mit Computer-Aided Design und Computer-Aided Manufacturing (CAD-CAM) gefertigten Krone wird von verschiedenen Workflow-Variablen beeinflusst, darunter Präparation, Scan, Kronengestaltung, Fräsen, Sintern und Zementierung. Abweichungen bei einem dieser Schritte können zu einer mangelnden Rand- und Innenpassung führen. Es gibt Hinweise darauf, dass die Zahnpräparation der wohl wichtigste Schritt im Workflow auf dem Weg zu einem zufriedenstellenden Ergebnis ist. Im Vergleich zur traditionellen Kronenpräparation mit dem bloßen Auge oder einer Kopflupe bietet das Dental-Operationsmikroskop eine stärkere Vergrößerung und eine gezieltere Beleuchtung. Unklar ist jedoch, welchen Einfluss die Verwendung einer hohen Vergrößerung bei der Präparation auf die Randqualität von CAD-CAM-Kronen hat.
Zweck
In dieser In-vitro-Studie sollte die Randpassung von CAD-CAM-Kronen verglichen werden, die nach anfänglicher Präparation mit Kopflupen und anschließender Nachbearbeitung der Präparation entweder mit Kopflupen oder mit einem Mikroskop gefertigt wurden. Die Nullhypothese besagte, dass zwischen den Präparationen mit Kopflupe und den Präparationen mit Mikroskop keine signifikanten Abweichungen beim Randspalt festgestellt werden.
Material und Methoden
An montierten extrahierten Molaren (N = 18) wurde eine anfängliche Kronenpräparation mit einem grobkörnigen rotierenden Diamantinstrument mit runden Kanten und Kopflupen mit 3-facher Vergrößerung vorgenommen. Die Zähne wurden anschließend willkürlich in zwei Gruppen geteilt und weitere zwei Minuten mit einem feinkörnigen rotierenden Diamantinstrument mit runden Kanten und entweder Kopflupen (LOUP) oder einem Mikroskop mit bis zu 10-facher Vergrößerung (DOM) weiterbearbeitet. Die präparierten Zähne wurden mit einem Intraoralscanner gescannt. Anhand der Scans wurden zirkoniumdioxidverstärkte Lithiumsilikat-Kronen hergestellt, die mit einer vierachsigen Fräsmaschine gefertigt, in einem Brennofen gemäß den Anweisungen des Herstellers gesintert und mit selbstklebendem Harzzement zementiert wurden. Alle Zähne mit Kronen wurden montiert und mit einem Mikro-CT-System (µCT) bei einer nominalen Voxelgröße von 21 mm gescannt. Die resultierenden DICOM-Bilder (Digital Imaging and Communication in Medicine) wurden in eine halbautomatische Segmentierungssoftware importiert. Die Randspalten und die absoluten Spalten wurden an 24 einheitlichen, umlaufend angeordneten Punkten pro Prüfstück gemessen. Die absoluten Lücken wurden gekennzeichnet und das Gesamtvolumen wurde berechnet. Für die statistische Analyse (Alpha = 0,05) wurden gepaarte und ungepaarte t-Tests herangezogen.
Ergebnisse
Der mittlere Randspalt betrug 145,0 ± 259,6 mm bei LOUP bzw. 35,6 ± 110,6 mm bei DOM mit statistisch signifikanter Differenz (p < 0,001). Das mittlere Spaltvolumen bei LOUP betrug 0,975 ± 0,811 mm3 bzw. 0,250 ± 0,477 mm3 bei DOM mit ebenfalls statistisch signifikant Differenz (p = 0,023). Es wurde eine signifikante Differenz zwischen dem absoluten Spalt und dem Randspalt bei LOUP (p = 0,007) festgestellt; bei DOM war die Differenz dagegen nicht signifikant (p = 0,063).
Fazit
In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass die stärkere Vergrößerung während der Zahnpräparation maßgeblich die Größe des Randspalts um CAD-CAM-Kronen beeinflusst. Bei Kronenpräparationen, die mit feinkörnigen rotierenden Diamantinstrumenten und einem Mikroskop mit stärkerer Vergrößerung gefertigt wurden, konnte eine präzisere Randpassung mit kleinerem Spalt erzielt werden. (J Prosthet Dent 2022)