Als Arzt ist es immer ein wichtiges Thema, die Effizienz und die Workflows zu verbessern, ganz gleich, ob man erst seit einem Jahr oder schon seit 35 Jahren praktiziert. Denn diese Verbesserungen sind zum Vorteil Ihrer Patienten, Ihrer Mitarbeiter und damit Ihrer Praxis. Das gilt vor allem für kleine Privatpraxen mit hohem Arbeitsaufkommen, wie beispielsweise meine Praxis, in der ich mit einem Optiker zusammenarbeite. Aus diesem Grund ist es ganz entscheidend, so effizient wie möglich zu arbeiten. Das gilt auch für das Bereitstellen und Auswerten der Daten, die wir im Rahmen von Untersuchungen und diagnostischen Tests erheben, um entsprechende klinische Entscheidungen treffen zu können.

Die Fortschritte bei der Gesichtsfeldmessung

Ich arbeite seit 35 Jahren in meiner eigenen Praxis, die ich von meinem Vater übernommen habe – er hatte die Praxis 1957 gegründet. Dementsprechend kommen viele meiner Glaukom-Patienten seit Jahrzehnten zu uns. In einigen alten Patientenakten kann man die technologische Entwicklung der Gesichtsfelduntersuchung nachvollziehen. Als Assistenzarzt hatte ich damals die Gesichtsfeldmessungen für meinen Vater manuell durchgeführt, bis er das erste Gerät zur Messung von Gesichtsfeldern anschaffte. Bis dahin bedeutete eine Gesichtsfelduntersuchung, dass der Patient das Licht entweder sah oder eben nicht. Mehr gab es nicht zu untersuchen. Die Untersuchungsergebnisse bestanden aus gedruckten Lochkarten mit denen keine Vergleiche zu früheren Untersuchungen möglich waren. Es handelte sich um einen überschwelligen Test, so dass das Glaukom leider schon sehr weit fortgeschritten war, ehe man es erkennen konnte.

Seitdem habe ich alle drei Generationen der Humphrey Visual Field Geräte im Einsatz gehabt – und die Geräte wurden im Laufe der Zeit immer raffinierter und vor allem schneller. Die Fortschritte bei der Gesichtsfelduntersuchung haben den Arbeitsablauf in unserer Praxis enorm erleichtert.

Da die Testprotokolle inzwischen weiterentwickelt wurden, wie z. B. mit SITA FASTER, brauchen wir uns keine Sorgen mehr zu machen, dass ein Mitarbeiter für andere Tätigkeiten ausfällt, weil er längere Zeit damit beschäftigt ist ein Gesichtsfeld zu untersuchen. Dadurch konnten wir unsere Abläufe umstellen: Jetzt können wir eine Gesichtsfelduntersuchung an einem Patienten auch spontan durchführen, ohne den Terminplan damit über den Haufen zu werfen. Gerade in kleineren Praxen können Gesichtsfelduntersuchungen zu erheblichen Engpässen führen. Jetzt sind wir in der Lage, die Untersuchungen doppelt so schnell, aber genauso zuverlässig durchzuführen, wie vorher. Das macht die Behandlung von Glaukompatienten noch effizienter.

Gleichzeitig hat sich die Patientenzufriedenheit enorm verbessert. Wir alle wissen, wie unangenehm die Aufnahme von Gesichtsfeldern für die Patienten ist. Sie müssen sich dafür über einen langen Zeitraum sehr stark konzentrieren, was für manche sehr schwierig ist und zu schlechten Ergebnissen führen kann.

Dr. Douglas Liva: Effiziente Workflows im Glaukom-Management

Die Rolle der optischen Kohärenztomographie (OCT)

Ein weiteres wichtiges Hilfsmittel in unserer Praxis ist natürlich die optische Kohärenztomographie (OCT). Sie ermöglicht es uns, Veränderungen auf eine Art und Weise zu sehen, wie es mit Gesichtsfeldern nicht möglich ist: nämlich in der Unterscheidung von Struktur und Funktion. Sie liefert eine weitere an Daten, die wir in unsere Analyse einbeziehen können.

Man kann damit auch das Gesichtsfeld einsehen. Und die Werte mit der OCT vergleichen. Stimmen sie überein? Oder nicht?

Bei Daten geht es um Zahlen. Sie beschreiben die Nervenfaserschicht, die durchschnittliche Dicke, die Quadranten und das Verhältnis von Cup zu Disc: All diese Daten sind für meinen Workflow ausschlaggebend.

Die dabei entstandenen Ergebnisse zu interpretieren ist eine Herausforderung, da die Datenberichte aus Zahlenreihen bestehen – ganz gleich ob es um das Gesichtsfeld, die OCT oder eine andere Datenquelle geht. Was macht man mit diesen Zahlen? Und wie geht man mit den Zahlen aus vergangenen Jahren um?

Der erste Schritt ist die Datenerfassung: Mit den Gesichtsfelduntersuchungen und der OCT ist uns das schon ganz gut gelungen. Der zweite, schwierigere Schritt besteht darin, diese Daten zu nutzen und zu analysieren, um daraus Entscheidungen abzuleiten.

Die Bedeutung einer schnellen und effektiven Datenanalyse

Daten zu erfassen ist eine Sache. Sie schnell und effizient zu analysieren und für Entscheidungen zu nutzen, eine andere. In einer Glaukom-Praxis ist die effektive Analyse von Längsschnittdaten von größter Bedeutung.

Eines der wichtigsten Arbeitsmittel, das wir in unserer Praxis eingeführt haben, ist FORUM.

Der Erfolg im Glaukom-Management hängt nicht nur von der Nutzung alter Daten ab, sondern auch davon, wie man neue Daten einbezieht und integriert. Meine Optometristin und meine drei Mitarbeiterinnen überschütten mich geradezu mit Daten. Mir als Arzt, der nicht selten sechs Patienten pro Stunde behandelt, fehlt die Zeit, um verschiedene Gesichtsfelder oder andere Berichte auf dem Tisch auszubreiten und die Daten einzeln zu begutachten.

Mit Glaucoma Workplace kann ich die Daten in wenigen Sekunden auswerten. Es geht dabei nicht nur um Geschwindigkeit: Ich kann sicher sein, dass die Daten korrekt sind und ich nichts übersehe. Es passiert schnell, dass man kleine Feinheiten übersieht – und das macht dieses Tool gerade für Patienten, die ich über Jahre hinweg betreue, besonders wertvoll. Auf der OCT mögen die Nervenfasern noch normal sein und alles ist im grünen Bereich. Aber wenn man sich die Progressionsanalyse ansieht, zeigt sich eine deutliche Verschlechterung.
 

Wie ich Glaucoma Workplace nutze

Mit Glaucoma Workplace lassen sich Daten und Ergebnisse sofort abrufen. Anhand einer roten oder gelben Markierung lässt sich erkennen, ob der Cup größer geworden ist. Die Unterschiede sind in den Diagrammen farblich hervorgehoben. Das Programm verarbeitet große Mengen an Daten aus all meinen Diagnosegeräten und sagt mir dann genau, was ich wissen muss. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht mehr vorstellen, ohne diese Software zu arbeiten – unvorstellbar, wie ich früher alle Daten manuell analysieren musste.

Es passiert so schnell, dass man bei der Arbeit ohne Glaucoma Workplace etwas übersieht, weil man sich heute kaum noch die Zeit nehmen kann, die man dafür bräuchte. All die Dinge, die Glaucoma Workplace für uns erledigt, könnten wir auch selber analysieren, indem wir Tests ausdrucken und uns hinsetzen, um alles eingehend zu studieren, aber wer hat schon so viel Zeit?

Ich benötige mit Glaucoma Workplace weniger Zeit pro Patient. Doch das bedeutet nicht, dass darunter die Genauigkeit meiner Diagnose leidet. Im Gegenteil. Und das ist die wahre Stärke von Glaucoma Workplace.

Wie FORUM die Therapietreue der Patienten verbessert hat

FORUM und Glaucoma Workplace haben nicht nur meine Workflows, meine Effizienz und meine klinische Entscheidungsfindung erheblich verbessert, sondern auch, wie gut sich die Patienten an die therapeutischen Vorgaben halten. In meinem Büro habe ich zwei 27-Zoll-Computerbildschirme. Auf dem einen werden meine normalen elektronischen Patientenakten angezeigt, auf dem anderen FORUM. So kann ich einem Patienten auf seinem Fundusbild zeigen wo sich eine Erkrankung abzeichnet und auf einer späteren Aufnahme, wie diese Erkrankung fortschreitet.

Wenn ich dem Patienten acht OCT-Bilder präsentiere und zuerst kein Unterschied zu sehen ist, dann plötzlich aber Gelb auftaucht, das dann zu Rot wird, dann ist offensichtlich, dass hier etwas passiert ist. Dann wird dem Patienten klar, dass etwas getan werden muss. Wenn der Patient versteht, warum ich ein anderes Medikament einsetze, eine Laseroperation oder einen anderen Eingriff durchführe, dann ist es viel einfacher, ihn für die Maßnahme zu sensibilisieren.

Ich erkläre meinen Patienten immer genau, wie ich zu meinen Entscheidungen komme. FORUM gibt mir dabei ein Hilfsmittel an die Hand.

Die Technologie ohne eine Behandlung nutzen

Die Entscheidung für die Behandlung eines Glaukoms ist eine weitreichende – ebenso wichtig ist es, sich auch gegen eine Behandlung entscheiden zu können. Manchmal ist es extrem schwierig, zu beurteilen, ob ein Patient ein Glaukom hat oder nicht, oder vorherzusagen, ob sich eines entwickeln wird. Ich mute meinen Patienten nur dann eine Behandlung zu, wenn es wirklich sein muss. Oder wenn ich mir absolut sicher bin, dass sie ein Glaukom entwickeln werden.

Mit der Technologie, die uns heute im Bereich der optischen Kohärenztomographie (OCT) und der Gesichtsfelduntersuchung zur Verfügung steht – speziell mit SITA 24-2C – sind wir Ärzte in der Lage, wichtige Entscheidungen für unsere Patienten ganz gezielt zu treffen. Auch wenn diese Entscheidung darin besteht, mit einer Behandlung noch zu warten. Um eine Behandlung abzuwarten brauche ich allerdings Daten, die meine Entscheidung untermauern. Durch eine ausführliche Längsschnittanalyse, eine gründliche Untersuchung früherer Vergleichstests und den Einsatz von SITA 24-2C (womit die zentralen 10 Grad noch eingehender geprüft werden als mit dem normalen 24-2) erhalte ich viel mehr Gewissheit bei diesen Entscheidungen.

Wenn ich jetzt also einen Patienten mit erhöhtem Augeninnendruck habe, bei dem sich die OCT nicht verändert und die Gesichtsfelder normal sind, habe ich keinen Anlass, den Patienten zu behandeln. Ich sage ihm dann, dass ich ihn vielleicht in Zukunft behandeln muss. Denn jedes Jahr, in dem der Patient ohne eine Behandlung auskommt, muss er nicht mit Behandlungskosten, Medikamenten, Nebenwirkungen und anderen möglichen Belastungen zurechtkommen.

Die Auswirkungen auf meine Praxis

Unsere Investition in diese Hilfsmittel und Tools, in diese Technologie, zahlt sich in vielerlei Hinsicht aus. In erster Linie verbessert das meine Entscheidungsprozesse, meine Gewissheit von Befunden und die Qualität der Betreuung, die ich meinen Patienten anbieten kann. Das alles wirkt sich jedoch nicht nur auf die Patientenversorgung aus, sondern auch auf das Wachstum der Praxis.

Wenn man seine Praxis ausbauen will, muss man seine Produktivität verbessern. Wenn man die gleiche Arbeit in kürzerer Zeit erledigen kann, dann ist man schlicht produktiver. Während ich Eingriffe vornehme oder Patienten untersuche, führen meine Mitarbeiterinnen bereits Diagnosetests durch, so dass Glaucoma Workplace bereits mit Daten gefüttert ist, wenn ich den Untersuchungsraum betrete. Ich kann in wenigen Minuten eine Entscheidung treffen und alles mit dem Patienten durchgehen. Ohne diese Tools wäre das alles sehr zeitaufwändig, oder aber ich müsste viele Untersuchungen und Gespräche verkürzen. Aber wenn man wichtige Schritte auslässt, macht man Fehler. So wie ich jetzt arbeite, kann ich effizienter arbeiten ohne Kompromisse bei der Qualität in Kauf nehmen zu müssen.

Die Produktivität ist aber noch nicht alles. Unsere Arbeitsweise wirkt sich auch auf die Zufriedenheit der Patienten aus, sowie auf ihr Vertrauen in und ihre Loyalität zu unserer Praxis. Wenn Patienten in meine Praxis kommen, wissen sie, dass sie sich für die beste Technologie entschieden haben. Und wenn Sie, als Patient, Ihr Glaukom seit 15 Jahren von demselben Arzt behandeln lassen, der alle Ihre Testdaten beobachtet und mit Software analysiert – würden Sie dann wirklich zu einem anderen Arzt gehen? Ich denke nicht. Beim Glaukom geht es in erster Linie darum, einen Ausgangswert zu ermitteln und dann die Veränderungen daran zu erkennen. Wenn jemand als Patient eine Praxis verlässt und woanders hingeht, verliert er diese Rohdaten. Selbst wenn ich ihm alle Ausdrucke zur Verfügung stellen würde, auch die Rohdaten, die in Tools wie Glaucoma Workplace und FORUM gespeichert sind, wären für ihn nicht mehr nutzbar.

Wenn die Patienten aber verstehen, welchen Mehrwert die Leistungen ihres Arztes für sie haben, dann wirken andere Praxen schnell veraltet und unzureichend, weil sie keine vergleichbare Technologie, keine integrierten Längsschnittdaten und vergleichbaren Testergebnisse zu bieten haben. Fängt dieser Arzt dann an, Papierausdrucke heranzuziehen oder PDFs auf dem Bildschirm aufzurufen, wird der Patient den Unterschied schnell erkennen.

Die integrierte diagnostische Bildgebung ist ein leistungsfähiges Tool, von dem Ihre Praxis auf allen Ebenen profitieren kann: von der Diagnostik bis hin zur Therapietreue und der Patientenzufriedenheit.


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