Herausforderungen bei der Brustkrebsbestrahlung

Brustkrebs im Frühstadium

  • Behandlungsvorteile
  • Klinische Herausforderung
  • Klinische Lösung
  • Lösung von ZEISS

Die intraoperative Strahlentherapie (IORT) ist eine wirksame Behandlung für die Patientinnen und eine nachhaltige Strahlentherapieoption für das Gesundheitssystem

Behandlungsvorteile

  • Klinische Wirksamkeit

    Die IORT kann dazu genutzt werden, das Tumorbett zu sterilisieren (über eine Veränderung der Mikroumgebung des Tumorbetts), die lokale Kontrolle und das Gesamtüberleben zu verbessern und in rezidivierenden Fällen das Risiko von Fernmetastasen im Vergleich zur konventionellen Strahlentherapie zu senken.1,2,3,4,5

  • Zum Wohl der Patientinnen

    Die IORT verursacht weniger strahlungsinduzierte Nebenwirkungen und weniger Schmerzen, bewirkt bessere kosmetische Ergebnisse, eröffnet manchen Patientinnen mit rezidivierenden Tumoren die Möglichkeit einer späteren brusterhaltenden Behandlung und ist für Risikogruppen (z. B. Raucherinnen oder Patientinnen mit einer Herzerkrankung) im Vergleich zu konventionellen Behandlungsabläufen allgemein sicherer.5,6,7,8,9,10

  • Nachhaltig und kostengünstig

    Die IORT trägt dazu bei, die Gesamtkostenbelastung durch die Behandlung zu senken, die Zahl der qualitätskorrigierten Lebensjahre (QALY) zu erhöhen, Klinikressourcen freizusetzen und den Patientendurchsatz zu steigern. Gleichzeitig zeichnet sich die IORT in den weltweiten Gesundheitssystemen als nachhaltigere Behandlungsoption aus, denn im Vergleich zu konventionellen Standardabläufen verursacht sie weniger Abfälle, verbraucht weniger Energie und ist mit weniger Anfahrten verbunden.11,12,13

Bereitstellung einer individuell abgestimmten Strahlenbehandlung, die für mehr Patienten- und Risikogruppen lebensrettend ist, die Nebenwirkungen der konventionellen Strahlentherapie beseitigt, die QALY-Zahl erhöht und in Gesundheitssystemen weltweit dazu beiträgt, die Ressourcen- und Kostenbelastung zu senken, und das bei gleichzeitiger Umsetzung einer stärker wertorientierten Gesundheitsversorgung

Klinische Herausforderung

Eine Brustkrebsbestrahlung, die die erforderliche Dosis sofort und präzise auf das Tumorbett richtet, ohne dabei das umgebende gesunde Gewebe wie Herz, Lunge oder andere empfindliche Bereiche zu schädigen, ist für die konventionelle Strahlentherapie nach wie vor eine Herausforderung.

Der übliche Zeitabstand zwischen Operation und konventioneller Strahlentherapie sowie die Bestrahlung von gesundem Gewebe kann ein (schnelleres) Lokalrezidiv und strahlungsinduzierte Nebenwirkungen hervorrufen. Beide Aspekte können das Gesamtüberleben der Patientin verkürzen. Konventionelle Behandlungsmöglichkeiten können zudem mehr Schmerzen verursachen und schlechtere kosmetische Ergebnisse für die Patientinnen mit sich bringen, was ihre Lebensqualität beeinträchtigt.2,14

IORT als vielseitige Einzeldosis- oder Boosttherapie

Klinische Lösung

  • Im Behandlungsschema der konventionellen Strahlentherapie klafft eine Lücke von meist vier bis sechs Wochen zwischen der brusterhaltenden Therapie (BET) und der Folgebestrahlung. In dieser zeitlichen Lücke startet der Körper die biologische Wundheilungsreaktion. Im Verlauf dieses Prozesses stimuliert die Wundflüssigkeit das Zellwachstum, u. a. die Proliferation, Migration und Invasion von Residualtumorzellen, wodurch der Tumor unter Umständen erneut zu wachsen beginnt. Eine IORT noch während der Operation sterilisiert das Tumorbett, schafft eine antitumorigene Mikroumgebung in der Brust und wirkt sich positiv auf die Wundflüssigkeit aus, sodass einem erneuten Tumorwachstum vorgebeugt wird.2,3,4

  • Die IORT kann im Vergleich zur EBRT nachweislich das Gesamtüberleben der Patientinnen verlängern und die Zahl nicht-brustkrebsbedingter Todesfälle senken.1

Niedrigeres Risiko eines Lokalrezidivs durch Veränderung des Mikromilieus im Tumorbett bereits während der Operation sowie längeres Gesamtüberleben

Eine IORT während der Brustkrebsbehandlung ermöglicht die lokale Abgabe hoher Dosen, die das Tumorbett sterilisieren, wodurch schon während der Operation eine antitumorigene Mikroumgebung in der Brust entsteht. Dies ist darin begründet, dass eine sofortige Bestrahlung nach der Brusttumorresektion sich positiv auf das Tumorbettgewebe und auf die Proliferation der Wundflüssigkeit auswirkt.2,3,4 Klinische Ergebnisse haben zudem nachgewiesen, dass die IORT das Gesamtüberleben von Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium im Vergleich zur EBRT verlängert.1,5 

[...] TARGIT-IORT ist nicht nur eine wirksame, sondern unter Umständen sogar in mehrfacher Hinsicht die bessere Therapie für Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium. Jedes Krankenhaus, in dem Brustkrebsoperationen durchgeführt werden, sollte seinen Brustkrebspatientinnen diese Form der Strahlentherapie anbieten. [...] Sie sollte als neuer Behandlungsstandard für Brustkrebs im Frühstadium gelten [...]

Valery Uhl, MD

Geprüfte Fachärztin für Radioonkologie und Präsidentin der TARGIT Collaborative Group (TCG)
  • Die IORT kann als Einzeldosis für manche Patientinnen oder als Boosttherapie in Kombination mit konventioneller Strahlentherapie verabreicht werden. Beide Optionen verkürzen das Gesamt-Strahlentherapieschema im Vergleich zu Therapieschemata ohne IORT erheblich.13,14

  • Objektive Bewertungen kosmetischer Ergebnisse nach einer gezielten intraoperativen Strahlentherapie im Vergleich zu EBRT über die Jahre zeigen mit der Zeit eine sehr gute IORT-Kosmetik, während sie bei EBRT zurückgeht.8,9

  • Bei Brustkrebs haben IORT-Patientinnen ein signifikant niedrigeres Risiko, mittlere bis schwere strahlungsbedingte Schmerzsymptome zu entwickeln, als EBRT-Patientinnen.10

Die Patientinnen profitieren, weil weniger strahlungsinduzierte Nebenwirkungen im Vergleich zur konventionellen Behandlung auftreten. Manche Patientinnen mit rezidivierenden Tumoren erhalten die Möglichkeit einer späteren brusterhaltenden Behandlung.

Neben den unmittelbaren Auswirkungen der IORT auf das Tumorbett zeigen die klinischen Ergebnisse außerdem, dass eine einmalige IORT-Behandlung für 80 % der Patientinnen1 bis zu 15–30 Fraktionen konventioneller EBRT-Behandlungen ersetzen kann, wodurch die Strahlentherapie als Ganzes sowohl für ÄrztInnen als auch für Patientinnen beschleunigt wird. Für die Patientinnen wird die Zahl notwendiger Krankenhausbesuche reduziert und die Abläufe als solches werden angenehmer. Die IORT reduziert die ungewollte Streustrahlung auf exponierte Organe und verursacht weniger strahlungsinduzierte Nebenwirkungen im Vergleich zur EBRT. Die Patientinnen verspüren beispielsweise weniger mittlere bis schwere strahlungsbedingte Schmerzsymptome und profitieren von besseren kosmetischen Ergebnissen. Dies zeigt sich in objektiven Bewertungen im Zeitverlauf und in den Selbstberichten der Patientinnen.1,5,8,9,10 Für die meisten Patientinnen und insbesondere für Risikogruppen, z. B. Patientinnen mit einer Herzerkrankung oder Raucherinnen, ist die IORT eine sicherere Behandlungsmöglichkeit bei Brustkrebs im Vergleich zur konventionellen Therapie.6,7,9,16

Die IORT bietet als Behandlungsmöglichkeit klinischen Nutzen, Kostenwirksamkeit und mehr Nachhaltigkeit für Gesundheitssysteme weltweit im Vergleich zu konventionellen Behandlungsverfahren

Neben der dargelegten medizinischen Wirksamkeit zeigt die IORT zusätzlich äußerst positive Auswirkungen für die Gesellschaft. Die IORT trägt dazu bei, die Belastung der Patientinnen erheblich zu verringern und die gesamten und tatsächlichen Behandlungskosten im Vergleich zur EBRT um mehr als 50 % zu senken, während sie gleichzeitig einen höheren QALY-Wert als die aktuelle Standardtherapie vorzuweisen hat.11,12 ÄrztInnen sind damit in der Lage, Krankenhausressourcen für manche Patientinnen freizusetzen und so den Gesamt-Patientendurchsatz in der Abteilung für Radiotherapie zu erhöhen.

Insgesamt eröffnet die IORT eine signifikant nachhaltigere Strahlentherapieoption im Vergleich zur Standardtherapie, denn sie verursacht weniger Abfälle, verbraucht weniger Energie und ist mit weniger Anfahrten im Vergleich zur Standardtherapie verbunden.11,13 Zusätzlich zeichnet die IORT sich durch ihre Behandlungserfolge ohne Unterschiede zwischen verschiedenen Ländern und Gesundheitssystemen aus1 und bringt damit einen echten Mehrwert für alle Akteure im Gesundheitswesen mit sich.

Die intraoperative Einzeldosis-Strahlentherapie für Brustkrebs im Frühstadium kann für die meisten Patientinnen bei der primären Tumorbehandlung die bessere Alternative zur konventionellen Ganzbrustbestrahlung sein.

Prof. Jayant Vaidya

Professor für Chirurgie und Onkologie und Facharzt am University College London (GB) und Hauptuntersuchungsleiter der TARGIT-A-Studie
Nachhaltigkeitswirkung der IORT für geeignete Brustkrebspatientinnen jährlich, flächendeckender Einsatz in UK
  • 1,200

    CO2-Emissionen um 1.200 Tonnen gesenkt
    (entspricht 100 Hektar Wald)13

  • 170,000

    170.000 Lebensstunden eingespart
    (können stattdessen z. B. in Kinderbetreuung, ehrenamtliche Arbeit oder Berufstätigkeit einfließen)13

  • 8 Millionen

    8 Millionen weniger Fahrtkilometer
    (Anfahrt zur Klinik und zurück)13

Diese hervorragenden Ergebnisse sprechen aus klinischer Sicht stark für die einmalige intraoperative Bestrahlung bei geeigneten Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium. Es ist jetzt wichtig, so bald wie möglich die entsprechenden Behandlungsleitlinien weiterzuentwickeln.

Prof. Jeffrey Tobias

Professor für Onkologie am University College London (UK) und Mitinitiator der TARGIT-A-Studie
  • 1

    Vaidya, J. S., et al. (2020). Long-term survival and local control outcomes from single dose targeted intraoperative radiotherapy during lumpectomy (TARGIT-IORT) for early breast cancer: TARGIT-A randomised clinical trial. BMJ, 370, m2836. https://doi.org/10.1136/bmj.m2836

  • 2

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  • 3

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  • 5

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  • 6

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  • 11

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  • 16

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